Es folgten etliche Fahrzeuge auf zwei wie auf vier Rädern, wobei sich in mir schon früh ein starker Hang nach altem Eisen regte, der allerdings keiner klaren Linie folgte. Ich war nie Jünger einer Marke und bin es bis heute nicht, kann den Schlag einer alten Norton ebenso genießen wie den einer XT 500, selbst das Kreischen einer RD 250 weckt in mir ähnliche Glücksgefühle wie ein Baum voller Rotkehlchen. Woher diese Störung rührt, weiß ich nicht, genieße sie aber in vollen Zügen.

Mit dem Eigenprojekt »Past Perfect« begann 1988 mein »publizistisches« Leben.
Dass ich Motorräder nicht nur fahre, sondern auch über sie schreibe, begann im Jahr 1988. Mein erster Arbeitgeber hieß damals »Past Perfect« und war letztlich der drollige Versuch von drei Kernverstrahlten, ihre Leidenschaft für klassische Motorräder – eben für die »Vollendete Vergangenheit« – in einem eigenen Magazin auszuleben. Ich war einer der drei.
Das Ganze war von viel Leidenschaft getragen, ein grüner Zweig jedoch kam nicht in Sicht. Doch brachte mir die latente Auseinandersetzung mit Motorrädern in Kombination mit der Schreibarbeit so viel kurzweilige Unterhaltung, dass ich damit nicht mehr aufhören wollte – und einfach dabei blieb. Denn tatsächlich sollte »Past Perfect« mein Sprungbrett sein für meine Arbeit als freier Autor für diverse Verlage und Magazine (z. B. »Oldtimer-Markt«, »Tourenfahrer«, »Motorrad News«, »Motorrad Abenteuer«, »American Classics«), der ich bis heute mit einfach nicht nachlassender Begeisterung nachgehe.

Steckbrief: Uli Böckmann, geboren und ganz schön groß geworden unter dem Mond von Wanne-Eickel, heute ausgewandert ins Sauerland. Seit 1980 intensiv auf dem und am Motorrad.
Durch die Arbeit für die Redaktionen stellte ich dann schnell fest, dass mich auch moderne Motorräder faszinieren. Auf zahllosen Testmaschinen drehte ich drei Jahrzehnte lang auf dem ganzen Kontinent für die Redaktionen die Tachostände hoch und brachte meist auch gleich Reisereportagen mit, vor allem aber war ich nach jedem dieser Ritte wieder randvoll mit Erinnerungen an traumschöne Landschaften, bewegende Begegnungen und endlose Kurven-Karusselle. Es gibt für mich nach wie vor keine schönere Art des Reisens als mit einem Motorrad. Egal, wie alt oder neu es ist.
Und doch hat selbst das jüngste Pferd in meinem Stall den 25sten Geburtstag schon hinter sich, mein immer (okay: meistens …) funktionierendes Alltags- und Fernreise-Bike ist zur Zeit eine XJR 1200, die mit knapp 90.000 auf der Uhr allerdings gerade mal eingefahren ist. Sie teilt sich die Garage mit meinem XS 750-Streettracker, den ich liebevoll »Mühle Rouge« getauft habe.
Denn – zugegebenermaßen erst recht spät – erwachte dann auch noch meine Leidenschaft fürs Customizing, der ich nun allerdings dafür umso intensiver nachhänge. Das bekam dann auch der gut 40 Jahre alte XS-Triple zu spüren, den ich mit Hilfe einiger Freunde von einer vergammelten Ruine in einen schlanken Tracker verwandelte und ihm den Namen »Mühle Rouge« gab, die ausführliche Dokumentation dieses Projekts findet sich ebenfalls auf dieser Seite, nämlich genau hier. Viel Spaß damit.
Mit SOULMOTOR möchte ich all jene einladen, die meine Begeisterung für klassische Motorräder und ihre bisweilen überaus bewegte Geschichte, sowie meine große Schwäche für gelungene Umbauten teilen. Für die es außerdem eine Bereicherung darstellt, hier viele der hochinteressanten Motorradmenschen kennenzulernen, denen ich schon begegnen durfte.
»You`re an old soul«, sagte ein Freund aus England mal zu mir. Ich glaub’, dass kann man so stehen lassen. Viel Spaß also mit SOULMOTOR. Über Feedbacks unter info@soulmotor.de freue ich mich übrigens wie Bolle.