THE KING

Als die NASCAR ihre Pubertät hinter sich ließ und von Dirt Tracks auf Superspeedways umstieg, nahm die beispiellose Karriere von Richard Petty ihren Lauf. In den folgenden 35 Jahren stellte er Rekorde für die Ewigkeit auf und wurde zum Liebling der Massen, zum größten Superstar eines uramerikanischen Sports.

Level Cross liegt ziemlich genau in der Mitte von Nirgendwo, hier kreuzen sich die US Route 220 und die Branson Mill Road – so viel zu den Highlights. Es sind 100 Meilen bis Charlotte, 350 bis Atlanta, 200 bis ans Meer. Hier in North-Carolina hatte man vor 90 Jahren genau so viele Jobs wie nötig, um zu überleben. Lee Arnold Petty hält sich mit seinen Trucks über Wasser, mal fährt er Schweine, mal Tabak, mal Tomaten. Weit mehr jedoch bringen seine nächtlichen Jobs ein: er fährt »Moonshine Races«. Und er gewinnt sie.

Die illegalen Rennen sind ein Überbleibsel aus der Prohibitionszeit, als die »Bootlegger« in der Nacht ihren Fusel auslieferten. Gute Fahrer mit schnellen Autos – die legendären »Moonshiner« – hatten sich auf diese Dienstleistung spezialisiert. Ihre getunten Motoren, ihr fahrerisches Können und ihre gute Ortskenntnis ließen den Cops im Normalfall keine Chance. Auch Lee Petty war in diesen Lieferservice involviert und hatte gut davon gelebt: Ein Moonshiner konnte in einer Nacht so viel verdienen wie ein Farmer in einem Monat. Als die Prohibition 1933 endet, beginnen die Moonshiner gegeneinander Rennen zu fahren, weiterhin nachts. Der Sieger streicht eine kleine Börse ein, mal fünfzig Dollar, mal hundert. Lee Petty fährt alles in Grund und Boden und es dauert nicht lange, bis jeder Sheriff im County seinen getunten Dodge auf dem Schirm hat.

Dann gründet er eine Familie. Am 2. Juli 1937 kommt der kleine Richard zur Welt, zwei Jahre später folgt Bruder Maurice. Beide Jungs werden in Daddys Werkstatt groß, ein zerlegter Achtzylinder ist für sie ein ebenso alltäglicher Anblick wie für die anderen Kinder ein Ziegenstall. Und weil Daddy sein Wissen gerne teilt, lernen sie früh – und sie lernen schnell. Auch Cousin Dale kommt oft aus der Nachbarschaft rüber.

»GREEN MEANS GO AND CHECKERED MEANS STOP

AND NO HOLDS BARRED IN BETWEEN«

Mitte der 40er Jahre werden Track-Races immer beliebter, bei denen sich aufgemotzte Vorkriegs-Coupes um einen staubigen Kurs rempeln. Lee Petty erkennt die Chance, auf legale Art und Weise Preisgelder einzufahren und pflanzt für die Tracks einen Chrysler-Eight in ein 37er Plymouth Coupe. Richard ist neun, als er zum ersten Mal hautnah erlebt, wie ein Rennwagen entsteht. Und er liebt es.

Sein erstes Track-Race in Danville, Virginia, gewinnt Lee Petty auf Anhieb, das zweite beendet er als Zweiter. Nach diesem Rennen wundert sich Richard über die schlechte Laune seines Vaters und es kommt zu einem prägenden Dialog: »Daddy, du hast heute einen guten Job gemacht.« »Das nennst du gut?! Zur Hölle, ich habe verloren!« »Aber du wurdest Zweiter!« »Es gibt keinen zweiten Platz. Du gewinnst oder du verlierst. Damit ist über Racing alles gesagt.« Mit genau dieser Attitüde wird Richard Petty groß und zieht mit seinem Vater und seinem Bruder über viele Jahre hinweg von Rennen zu Rennen.

1948 kommt mit der »National Association for Stock Car Auto Racing« endlich Ordnung in den vogelwilden Rennsport jener Jahre – NASCAR ist geboren. Lee Petty ist von Anfang an dabei, und sein kleiner Rennstall entwickelt sich zum erfolgreichsten der 50er Jahre. Er gewinnt drei Mal den Titel des »National Grand Champion«, fährt am Ende die Rekordzahl von 54 Siegen ein und wird zum ersten Superstar der NASCAR.

1959 gewinnt er außerdem das erste 500-Meilen-Rennen auf dem brandneuen Daytona International Speedway. Der neue, unfassbare zweieinhalb Meilen lange und durchgehend asphaltierte Superspeedway mit den überhöhten Kurven bringt NASCAR in eine neue Dimension – die Fahrer nennen das Riesenoval liebevoll »The Monster«. Lee Petty siegt in einem legendären Rennen, denn er geht nach 500 Meilen mit seinem Oldsmobile nur hauchdünn vor Johnny Beauchamp im T-Bird über die Ziellinie.

Doch während Petty sr. in Daytona den Peak seiner Karriere erreicht, geht Petty jr. bei genau diesem Rennen ein Licht auf. Denn Vater Lee ist nicht der einzige Petty, der in Daytona an den Start geht. Richard steht zwar weiter hinten, sitzt jedoch ebenfalls in einem Rennwagen von »Petty Enterprises« und ist nun Daddys Gegner auf der Strecke. Und das nicht zum ersten Mal.

»NOBODY EVER GETS BETTER IN ANY KIND OF DEAL

IF HE ISN’T CHALLENGED«

Schon ein Jahr zuvor hatte Lee Petty seinem Sohn ein 57er Oldsmobile Convertible überlassen, um damit erste Erfahrungen auf der Rennstrecke zu sammeln. Der leicht ramponierte Achtzylinder braucht zwar etwas Zuwendung, ist aber im Prinzip startbereit. Richard macht das Cabrio rennfertig, am Ende braucht das Schiff jedoch noch eine Lackierung. Er findet in der Werkstatt nur dunkelblauen und weißen Lack, von beidem jedoch nicht genug, um die riesige Karosserie zu lackieren. So entsteht eine der berühmtesten Team-Farben des US-Rennsports auf ernüchternd banale Art und Weise: das »Petty-Blue« wurde aus Resten zusammengekippt.

In seiner ersten Saison 1958 fährt Richard Petty ernüchternde 760 Dollar Preisgeld ein, in seiner Autobiografie erinnert er sich gut an diese Zeit: »Ich hatte vorher noch nie in einem Rennwagen gesessen und trat nun auf kurzen Tracks gegen Leute an, die genau wussten, wie sie welchen Kurs fahren müssen. Das hatten die schon rausgefunden, als ich noch kurze Hosen trug.« Bei ihm kommen Zweifel auf: Vielleicht doch besser Mechaniker bleiben?

Doch er tritt auch zur 59er Saison an, wird besser, und da sein Motor ähnlich stark ist wie der seines Vaters, kommt es bisweilen zu direkten Duellen. In Lakewood, Atlanta, geht er zwar Seite an Seite, aber doch knapp vor Lee Petty durchs Ziel, als das Rennen abgewunken wird. Doch wundert er sich, dass sein Vater auf dem Gas bleibt und noch eine Runde dranhängt. Richard Petty hat den Siegerpokal schon in den Händen, als gegen die Wertung Protest eingelegt wird: das Rennen sei eine Runde zu früh abgewunken worden. Eine Kontrolle belegt, das dem Protest stattgegeben werden muss, tatsächlich hatte man sich bei den Runden verzählt. Der Protest kam von Lee Petty, der dann auch zum Sieger erklärt wird und so seinen Sohn um dessen ersten Triumph bringt. Hinter diesem wenig sentimentalen Tun stand purer Pragmatismus: Erstens waren für ihn die Punkte wichtiger, zweitens hatten die Hersteller eine Sonderprämie von 500 Dollar ausgeschrieben, wenn man in einem Wagen gewinnt, der nicht älter ist als ein Jahr. Richards Wagen wäre zu alt gewesen, Lee Petty saß im neueren Auto. That’s all.

Doch Richard gewinnt in dieser Saison den Titel »Rookie of the Year«, viel wichtiger sind für ihn jedoch die Erfahrungen, die er in Daytona macht. Zwar scheidet er im Rennen mit einem Defekt aus, doch sowohl die Trainings- als auch die wenigen Rennrunden auf dem neuen Highspeed-Track hatten ihm gezeigt, das dort die Karten neu gemischt werden. Die gigantische Betonschüssel hatte ihre eigenen Regeln, und Richard Petty spürte auf Anhieb, dass diese Highspeed-Tracks wie für ihn gemacht sind. In Atlanta und Charlotte eröffneten dann weitere Superspeedways, eine neue Generation von Fahrern machte auf sich aufmerksam, auch Richard Petty gewinnt in der Saison 1960 drei Rennen und fährt am Ende sogar mehr Preisgeld ein als sein Vater.

Das Jahr 1961 bringt dann einen dramatischen Break, denn beim Rennen in Daytona verwandeln beide Pettys ihre Plymouth’ in Kernschrott. Im ersten Quali-Run geht Richard nach einem Unfall über die Bande und stürzt in die Tiefe, kommt jedoch mit leichten Blessuren davon. Er kommt gerade rechtzeitig aus dem Sanitätszelt, um mitzuerleben, wie seinem Vater im zweiten Lauf das Gleiche passiert, nur geht dieser Flug weniger glimpflich aus. Lee Petty kommt nur knapp mit dem Leben davon, verbringt vier Monate im Krankenhaus und hat dann lange damit zu tun, wieder laufen zu lernen.

»FANS LOVE NOISE. I DON’T BASE THAT

ON ANY STUDY, I JUST KNOW IT.«

Doch bleibt der Rennzirkus nach dem Unfall nicht stehen. Richard muss sich plötzlich um Dinge kümmern, die bisher sein Vater geregelt hat: Anmeldungen bei den Veranstaltern, die Teile-Logistik, die Buchführung – weshalb er mit 23 noch einmal kurz zur Schule geht, um richtig schreiben zu lernen. Zudem war das Rennen in Daytona auch in finanzieller Hinsicht ein Desaster, denn anstatt der fest eingeplanten Preisgelder bringt der Rennstall zwei restlos zerstörte Fahrzeuge wieder mit nach Hause. Aber Richard hat keine Wahl: Er muss weiter Preisgelder reinholen, sonst geht bei »Petty Enterprises« das Licht aus. So absolviert er in der Saison 1961 am Ende tatsächlich alle 42 Rennen, holt zwar nur zwei Siege, gewinnt aber genug Geld, um zu überleben und sogar Daddys Krankenhausrechnung zu zahlen.

1962 beendet Lee Petty dann offiziell seine Karriere und kümmert sich als Team-Chef um die seines Sohnes. Maurice hält die Motoren frisch, Cousin Dale bleibt wie gehabt Kopf der Boxen-Crew. Diese Fokussierung der Petty-Family auf nur einen Wagen sollte zum Nährboden für eine beispiellose Karriere werden. Denn Richard Petty war nun kaum noch zu halten. Er startet 1962 bei 52 Rennen und gewinnt acht, 1963 nimmt er an 54 Rennen teil und gewinnt 14, in beiden Jahren wird er Gesamtzweiter. Gemeinsam mit ihm kommen andere junge Fahrer auf: Cale Yarborough, Bobby Allison, Buddy Baker. Sein größter Rivale jedoch sollte über viele Jahre hinweg David Pearson werden, keine zwei anderen Fahrer auf der Welt sind häufiger gegeneinander gefahren als diese beiden.

Vor allem die schnellen Pontiacs und Fords hatten in diesen Jahren die Nase vorn, doch im Jahr 1964 wurden die Pettys für ihre Plymouth-Treue belohnt. Chrysler entwickelt die »Hemispherical combustion chamber engine«, nennt das neue Power-Triebwerk schlicht HEMI, fährt allen davon und während die Konkurrenz noch versucht, das Triebwerk als irregulär verbieten zu lassen, holen die Plymouth’ einen Sieg nach dem anderen.

Mit dem HEMI geht Richard Pettys Stern endgültig auf. 1964 gewinnt er neun Rennen, darunter auch die Daytona 500, fährt seine erste Meisterschaft ein und gewinnt mehr als 100.000 Dollar Preisgeld. Und doch folgt 1965 erst einmal wieder ein Bruch, denn die NASCAR-Verantwortlichen verbieten den HEMI nun doch – zu dominant waren die omnipotenten Triebwerke. Chrysler zieht sich beleidigt aus der NASCAR zurück und lädt Richard Petty zu einem Intermezzo auf dem Drag-Strip ein, womit der erst einmal fremdelt. Doch wedelt Chrysler mit einem so dicken Scheck, dass er nicht widerstehen kann. Er geht bei einigen Rennen an den Start, gewinnt auch dort, doch findet sein Ausflug auf den Drag-Strip bei einem Run in Dallas, Georgia, ein jähes Ende. Er verliert die Kontrolle über den Wagen und kracht in die Zuschauer, zurück bleiben mehrere Schwerverletzte, ein achtjähriger Junge stirbt. Er steigt nie wieder in einen Dragster.

Das Verbot des HEMI sollte für NASCAR zu einem Bumerang werden, denn nach dem Abgang von Chrysler gewannen beinahe nur noch Fords, was ebenso langweilig war. Die Zuschauerzahlen gingen zurück, und um dem entgegenzuwirken, ließ man den HEMI zumindest in der kleineren 405 ci-Version wieder zu. Richard Petty steigt wieder ein und gewinnt 1966 acht Rennen. Auch in Daytona hat er die Nase vorn, womit er als erster Fahrer das wichtigste Rennen der Saison ein zweites Mal gewinnen konnte. 1967 folgen weitere Bestmarken: 27 Saisonsiege hat vor ihm noch keiner geschafft, auch das zehn davon aufeinanderfolgen, ist ein Rekord. Und bei den »Rebel 400« in Darlington kassiert er mit seinem 55sten Sieg den Rekord seines Vaters. Petty wird in dem Jahr zum zweiten Mal Champion und bezeichnet später dieses Jahr als das beste seiner gesamten Karriere. Die allerdings noch lange nicht zu Ende ist.

»YOU WIN RACES BY BEING RIGHT;

YOU GET KILLED BY BEING WRONG.«

Vielmehr schreibt er weiter Rennsport-Geschichte und gewinnt 1969 sein 100stes Rennen. 1970 macht er mit 18 Siegen den Plymouth Superbird zur Race-Ikone und erlebt dann die Verwandlung der NASCAR vom einträglichen Business zur Geldmaschine. Der Tabakkonzern R. J. Reynolds steigt in die NASCAR ein und pumpt Millionen Dollar in den Sport, der von nun an »Winston Cup« heißt und schon bald ausschließlich auf Superspeedways ausgetragen wird. Petty fährt wie in einer eigenen Liga, ist für die Fans längst »The King«, und gewinnt 1979 seinen insgesamt siebten und letzten Titel, während sein Sohn Kyle – inzwischen ebenfalls NASCAR-Racer – im selben Jahr sein erstes Rennen gewinnt.

Doch zumindest zwei weitere Höhepunkte in Richard Pettys Karriere stehen noch aus: 1981 gelingt ihm sein siebter Sieg bei den Daytona 500, womit er der erste Fahrer ist, der dieses Saison-Highlight in drei verschiedenen Jahrzehnten gewinnen konnte. Auf einen noch einsameren Gipfel stellt ihn dann allerdings der 4. Juli 1984, als erneut in Daytona beim »Firecracker 400« alles zusammen kommt, was in das Drehbuch für eine typisch amerikanische Heldengeschichte gehört: Ronald Reagan startet das Rennen per Telefon aus der »Airforce-One« und ist anschließend der erste US-Präsident, der ein NASCAR-Rennen besucht. Das Rennen wird außerdem live im TV übertragen, schließlich ist »Independent Day« und die halbe Nation hockt vor der Glotze. Und ausgerechnet in diesem Rennen schraubt Richard Petty in einem packenden Finish die Zahl seiner Siege auf die überirdische Zahl von 200, als er seinem Kontrahenten Cale Yarborough eine halbe Kotflügellänge abnimmt und als erster über die Ziellinie donnert. Ein Volksheld war er schon vorher, jetzt trägt er auch noch einen Heiligenschein. Mehr geht nicht.

Mehr geht dann tatsächlich nicht. Obwohl Petty noch acht weitere Jahre an die Startlinie rollt, gelingt ihm kein weiterer Sieg mehr. Vielmehr setzt ihm dann doch zunehmend das Alter zu, wie er später einräumt: »Es gab Rennen, nach denen musste man mir aus dem Auto helfen, allein wäre ich da nicht mehr rausgekommen.« Seine Unfälle häufen sich, Konditionsschwächen machen sich breit, irgendwann haben seine Gegner auf der Strecke keine Angst mehr vor ihm, sondern um ihn.

1988 verstreut Petty in Daytona dann mehr als hundert Teile seines Wagens auf der Start- und Zielgeraden, als er sich nach einem Rempler acht Mal überschlägt und danach auch noch der Wagen von Brett Bodine in sein Wrack einschlägt – Petty bleibt wie durch ein Wunder unverletzt. Doch auch dieser Horror-Crash kann ihn noch nicht stoppen, erst das »Hooters 500« auf dem Atlanta Motor Speedway im Jahr 1992 wird sein letztes Rennen. Nach 1184 Starts, 123 Pole-Positions, 200 Siegen, 712 Top-Ten-Ergebnissen, sieben Meisterschaften und sieben Daytona 500-Siegen ist Richard Petty, inzwischen 55 Jahre alt, kein Rennfahrer mehr.

Auch den Petty-Rennstall gibt es heute nicht mehr. Seinem Sohn Kyle war es nicht gelungen, in die Fußstapfen des Vaters zu treten, erst als Kyles Sohn Adam hinter das Lenkrad eines NASCAR-Racers steigt, scheinen sich in Richards Enkel die Petty-Gene wieder Bahn zu brechen. Adam Petty erinnert in jeder Hinsicht an seinen Großvater, fährt schnell Erfolge ein und wird ebenfalls früh zum »Rookie of the Year«. So zeichnet sich in der vierten Petty-Generation wieder ein kometenhafter Aufstieg an, der dann allerdings am 12. Mai 2000 auf dem New Hampshire Motor Speedway ein tragisches Ende findet: Das Gaspedal seines Rennwagens verklemmt sich, Adam Petty fährt ungebremst in eine Begrenzungsmauer und ist auf der Stelle tot.

»ONLY A BAD DRIVER DRAFTS A BAD DRIVER.«

Von diesem Schlag erholt sich der Rennstall nicht mehr. Kyle fährt erfolglos noch ein paar Jahre weiter, steigt dann aus dem Rennzirkus aus und gründet das »Victory Junction Gang Camp«, eine Einrichtung für unheilbar und chronisch kranke Kinder, die sich zu einer in den ganzen USA hochangesehenen Organisation entwickelt.

Im Jahr 2009 schließt der Familienbetrieb »Petty Enerprises« nach 60 Jahren für immer seine Rennstall-Tür, doch bleibt Richard Petty der NASCAR bis heute erhalten. Er bringt seinen Namen bei einem neuen Team ein, dass sich seitdem »Richard Petty Motorsports« nennt, aber noch keine nennenswerten Erfolge erzielen konnte.

Petty ist jetzt weit über achtzig Jahre alt und lebt nach wie vor in Level Cross. Der Ort ist so verschlafen wie eh und je, doch ist die größte Attraktion heute nicht mehr die Straßenkreuzung. Das Richard Petty-Museum liegt jedoch nicht weit davon entfernt, untergebracht in den ehemaligen Räumen des Rennstalls. Dort im Shop gekaufte Artikel werden von Richard Petty auf Wunsch signiert, für seine Fans ist »The King« nach wie vor präsent. Nach seiner Meinung über den aktuellen Renn-Zirkus sollte man ihn allerdings besser nicht fragen, denn davon scheint der Altmeister nicht viel zu halten: »NASCAR used to be a race. Now it’s a show.«

Eine tiefe Sehnsucht nach den wilden, lauten Jahren steckt da sicherlich auch mit drin – aber warum sollte es ihm auch anders ergehen als uns?

Die bewegte Lebensgeschichte von NASCAR-Superstar Richard Petty schrieb ich für das Magazin AMERICAN CLASSICS auf.

Ich hatte Richard Petty eine Ausgabe des Magazins nach North Carolina geschickt, dazu den Text in seiner Muttersprache. Nach etwa zwei Wochen schickte „The King“ mir dieses Foto zurück, versehen mit dem Kommentar: „Great story!“ Nun ja, ist ja auch seine …

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